Um das Jahr 1188 trug der damalige Osnabrücker Dompropst Lentfried
in sein undatiertes Güterverzeichnis erstmalig die Namen Holtorpe
(Holdorf), Honthorpe (Handorf) und Granbeke (Gramke) ein. Ihorst wird 1412
erstmalig urkundlich erwähnt
Zu dieser Zeit dürften etwa 30 Bauernhöfe vorhanden gewesen
sein, davon 8 in Holdorf, 8 in Handorf, 2 in Fladderlohausen und 12 in
Grandorf. Die Einwohnerzahl dürfte etwa 200 bis 250 Personen betragen
haben.
1789 gab es 124 landwirtschaftliche Betriebe, 1894 wurden 209 bäuerliche
Betriebe (ohne Heuerstellen) gezählt, 1986 nur noch 147.
1827 erhält Holdorf die Selbständigkeit. Bis zum Bau der
ersten Kapelle im Jahre 1737 wurden die Einwohner der heutigen Gemeinde
Holdorf in Damme getauft, getraut und bis zum Jahre 1809 dort auch beerdigt.
Seitdem werden für die Gemeinde Holdorf eigene Kirchenbücher
geführt.
Heute hat die Gemeinde Holdorf etwa 5000 Einwohner. Die Pfarrkirche
St. Peter und Paul gehört zu den Sehenswürdigkeiten im Orte und
im nördlichen Gemeindegebiet das Gutshaus Ihorst.
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe erreichte mit 305 Betrieben
(mit Heuerstellen) im Jahre 1949 ihren Höhepunkt. Bis Mitte der 80er
Jahre war zu Gunsten von größeren Betrieben jedoch ein Rückgang
von 50% zu verzeichnen.
Die Gemeinde Holdorf hat sich aus rein bäuerlichen Wohnplätzen,
seit Anfang dieses Jahrhunderts zu einem von Gewerbe und Industrie durchdrungenem
Gemeinwesen entwickelt. Insgesamt weist die Gemeinde ca. 650 gewerblich-industrielle
Arbeitsplätze auf.
Quelle: Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland
1989
Gemeindechronik Holdorf 1188 - 1988